In der öffentlichen Anglizismenkritik gilt die Werbung seit eh und je als "Einfallstor" für Anglizismen, bisweilen ist von einer "Überflutung" durch Anglizismen in der Werbung die Rede. Die Datenbank Slogans.de bot hier eine ausgezeichnete Materialgrundlage, um dieser strittigen Frage nachzugehen.
Ein Team von Studierenden um Dr. Jannis Androutsopoulos, Juniorprofessor für Medienkommunikation an der Universität Hannover, untersuchte auf Basis von Slogans.de ein Sample von knapp 2.500 Slogans aus fünf Jahrzehnten und neun Branchen hinsichtlich ihrer Sprachwahl. Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Zunahme englischer Slogans von 3% in den 1980ern über 18% in den 1990ern zu 30% ab 2000. Gleichzeitig zeichnen sie ein differenziertes Bild von ihrer branchenspezifischen Verteilung: Technologie, Genussmittel, Mode und Automobile sind die Branchen mit den höchsten Englischanteilen, während Werbung für Lebensmittel, Medikamente und politische Parteien hauptsächlich auf deutsche Slogans setzt.
Die Ergebnisse wurden am 27. Mai 2004 im Rahmen des Seminars "Analyse von Werbeslogans" an der Universität Hannover vorgestellt. Als Gast beantwortete Slogans.de-Gründer Alexander Hahn praxisorientierte Fragen und erläuterte den Studierenden Details der Slogan-Entwicklung. Die Studie ist in der Reihe networx (Online-Publikationen zum Thema Mediensprache, Universität Hannover) erschienen und ist im PDF-Format abrufbar:
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Kontakt: Dr. Jannis Androutsopoulos,
Juniorprofessor für Medienkommunikation, Universität Hannover
androutsopoulos@fbls.uni-hannover.de
http://www.fbls.uni-hannover.de/medkom
Studie 2004: Englische Slogans auf dem Vormarsch
© Slogans.de 31.05.2004 Alle Rechte vorbehalten